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Ein unvergesslicher Konzertabend
Am 16.03. fand in der Stadtkirche Murrhardt auf Einladung von Kantor Gottfried Mayer ein Konzert mit der ASG-Bigband aus Crailsheim statt. Unter dem Motto „Holz, Blech und Metall“ wurden wieder eigene Bearbeitungen von Orgel- und Orchestermusik für die Besetzung Bläser, Perkussion und Orgel aufgeführt.
„Das war schon eine wirklich besondere Orgel“, hörte man mehrfach von den Crailsheimer Gästen. In der Tat wartet die Mühleisenorgel aus dem Jahr 2019 mit allen denkbaren klanglichen Möglichkeiten auf, die auch fast alle im Programm hörbar wurden. Von zarten Streichregistern als Begleitung der Solo-Instrumente bei Léon Boëllmanns „Prière à notre dame“ über Flötenklänge, z.B. in den Variationen der „Vater-Unser“-Sonate op. 65 von Felix Mendelssohn Bartholdy bis hin zu den donnernden Zungenregistern bei den Chorälen von César Franck war alles dabei.
Der Abend begann mit einer Bearbeitung des „Kyrie“ aus der Messe solennelle für Chor und zwei Orgeln von Louis Vierne. Nachdem zunächst Orgel und Bläser getrennt erklangen, fanden sie im strahlenden Schlussakkord dann zusammen – ein gelungener Auftakt.
Im darauffolgenden a-Moll-Choral des französischen Komponisten César Franck sowie im das Konzert abschließenden h-Moll-Choral erweiterten die Blasinstrumente die ohnehin schon farbige Palette an Orgelklängen. Immer wieder griffen Orgel und Einzelstimmen, z.B. Flöte, Oboe, Klarinette und Saxophon, ineinander über, wechselten sich ab, erklangen getrennt, um dann auch gemeinsam zu spielen. Ein besonderes Klangerlebnis, welches das Publikum über die 70 Minuten des Konzertes äußerst aufmerksam und konzentriert verfolgte.
Für Spieler und Hörer war sicher das Highlight des Programms der „Danse macabre“ op. 40 von Camille Saint-Saëns. Die Uhr, hier das Glockenregister der Orgel, schlägt zwölf. Die Skelette stehen aus ihren Gräbern auf und beginnen erst sanft, dann immer wilder zu tanzen. Ständig erklangen neue Kombinationen der beiden Tanz-Themen von verschiedenen Instrumenten mit Orgelbegleitung. Laute Passagen folgten auf leise, und auch in der Geschwindigkeit wurde gekonnt gebremst und wieder beschleunigt. Kurz vor Ende des Stücks, am klanglichen Höhepunkt, kräht plötzlich der Hahn und bereitet dem Spuk ein Ende. Man hätte noch gerne weiter zugehört!
Die Musiker unter der Leitung von Musiklehrer Tobias Wolber und der Organistin Clara Hahn aus Stuttgart schafften es scheinbar mühelos, die Distanz zwischen Bläsern und Orgel zu überwinden und sich dem neuen Klang im Kirchenraum anzupassen.
Das begeisterte Publikum wurde nach langem Applaus mit einer Zugabe belohnt: der berühmten „Toccata“ aus der Suite gothique von Léon Boëllmann. Hier konnte man noch einmal die unterschiedlichen Instrumentengruppen der Holzbläser und Blechbläser im Zusammenspiel mit Simon Brand an den Trommeln und natürlich der Orgel genießen.