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Besinnlich mit soghaften Momenten
Er freue sich über die volle Kirche, meinte Christian Reinhardt, Leiter des Albert-Schweitzer-Gymnasiums. „Das Konzert soll Ihnen den Raum bieten, in dieser Adventszeit zur Besinnung zu kommen und etwas Ruhe zu finden“, wünschte er dem Publikum und fuhr mit Blick auf die engagierten Ausführenden fort: „Ich bin glücklich, dass sich so viele immer einbringen.“
Die musikalische Klammer bot das Konzert über das Lied „Lichteradvent“ von Peter Schindler. Damit hatte unter der Leitung von Kerstin Dittmann der Kleine Chor begonnen. Mit „Macht hoch die Tür‘“ folgte gleich das erste gemeinsame Lied für Ausführende und sonst Zuhörende. Der Kleine Chor wiederholte die erste Strophe aus Schindlers „Lichteradvent“, der Große Chor ließ die zweite folgen – beide schön ruhig gehalten. Bigband und Mini Bigband brachten „The Twelve Days of Christmas“ in einer Bearbeitung und unter der Leitung von Tobias Wolber zum Klingen. Dabei wanderte die Melodie durch die Instrumente, mal von den Trompeten zu hören, mal von den Klarinetten. Außerdem hatte Wolber kleine Zitate anderer Musik eingestreut: mal „Jingle Bells“ oder Bachs Weihnachtsoratoriumsbeginn, „Stille Nacht“ oder „Last Christmas“.
Musikalischer Schwerpunkt
Darauf folgte einer der ersten musikalischen Schwerpunkte des Weihnachtskonzerts mit Werken von Johann Sebastian Bach. Dem Eltern-Lehrer-Schüler-Chor unter der Leitung von Corinna Just gelang vor allem licht herausgearbeitet der Schluss zu „Wie schön sind deine Strahlen!“.
Das berühmte Air aus Bachs D-Dur-Orchestersuite hatte Frank Schlichter für Chor und Flöte arrangiert und mit dem Text „Nun zur Ruh‘“ versehen. Der Mittel- und Oberstufenchor führte es schön geatmet und innig auf. Leicht wiegend und vor allem in der dritten Strophe zart im Tonfall schloss sich Bachs „O Jesulein zart“ an, gesungen vom Eltern-Lehrer-Schüler-Chor.
Auf der Empore intonierten dann Cello-Ensemble und Streicher-Arbeitsgruppe drei Stücke unter der Leitung von Tabea Reichert und Ina Krauß-Pfleghaar: zuerst ein tänzelndes Rondeau von Jean-Joseph Mouret, darauf den von den Violoncelli innig gesanglich wiedergegebenen „Abendgesang“ von Wolfgang Pasquai. Den Abschluss bildete der bekannte „Kanon in D“ von Johann Pachelbel, der mit Unterstützung der Orgel zum Klingen gebracht wurde.
Nach dem Gemeindelied „Joy To The World“ griff Tobias Wolber zu Don Gardners „All I Want For Christmas Is My Two Front Teeth“ in die Orgeltasten und brachte zusammen mit der Bigband das Stück zum Grooven, ebenso das folgende „Feliz Navidad“. Der Kleine wie Große Chor stellte dem zwei Stücke von Karl Jenkins gegenüber – der zweite Schwerpunkt des Weihnachtskonzertes.
Ensembles harmonieren
Das ausgesprochen bekannte „Adiemus“ entfaltete da unter der Leitung von Kerstin Dittmann zusammen mit der Bigband ebenso Sogwirkung wie der weniger bekannte „Cantus iteratus“, der am Ende sanft verklang.
Nach einem Bach-Zwischenstück, dem innig gesungenen „Wie schön leuchtet der Morgenstern“, mit einem schön abgesetzten „lieblich, freundlich“, brachte der Eltern-Lehrer-Schüler-Chor das „Exsultate, Jubilate“ von Karl Jenkins zum Klingen. Dabei handelt es sich um die Bearbeitung des Beginns des „Palladio“-Concertos. Entsprechend vertrackt zu singen ist die bestimmende rhythmische Figur.
Annegret Brand stimmte darauf nach flötend-gläsernem Orgelvorspiel „Vom Himmel hoch, da komm‘ ich her“ an, gefolgt vom Gesang aller in der Kirche Anwesender. Drive versetzte der große Chor dem Spiritual „Rise Up Shepherd And Follow“, ehe Maja und Michelle Grabowski zu „Oh Holy Night“ mit Hingabe duettierten. Weich und sanft geschwungene Melodiebögen waren mit dem Eltern-Lehrer-Schüler-Chor zu „White Christmas“ zu erleben, lässiger Groove der Bigband mit kurzen Chorussen zu „Santa Baby“ sowie pulsierendes Tempo mit Schellenklängen zu „Polar Express“.
Die dritte und vierte Strophe von Schindlers „Lichteradvent“ wurde stimmungsvoll und am Ende lichtend von allen Chören angestimmt. „O du fröhliche“ beschloss hingebungsvoll gesungen das Weihnachtskonzert.