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Empört euch
Erstelldatum09.11.2024
Die Pianistin Magdalena Wohlfahrt hat im Jahr 2011 ihr Abitur am Albert-Schweitzer-Gymnasium absolviert und fühlt sich ihrer ehemaligen Schule auch heute noch verbunden. Zusammen mit ihrem Team, der Sängerin Helena Donie und dem Visual Artist Anas Kahal bot sie deshalb, unter Mitorganisation ihres ehemaligen Lehrers Stephan Mugele, Schülerinnen und Schülern der Klassen 11, J1 und J2 das Programm „Empört Euch“ bereits vor der offiziellen Aufführung im Rahmen von KULTIC dar.
„Es ist spannend, aufregend und verrückt, wieder hier zu sein, weil sich viel verändert hat “, so Wohlfahrt.
Das Veranstaltungskonzept hangelte sich an den Punkten Empörung, Veränderung und Hoffnung entlang, wobei sich offene Gesprächsrunden mit Schülerinnen und Schülern, Musik und Hintergrundinfos abwechselten.
Das Ziel der Künstlergruppe ist es, eine Generation hörbar zu machen und zu beteiligen, die in normalen klassischen Konzerten oder auch in der Politik kein Gehör findet. Der Bezug zu den Schülerinnen und Schülern steht dabei im Vordergrund.
Zu Beginn spielte Wohlfahrt die „Revolutionary Etude“ von Chopin am Piano. Während der 1,5-stündigen Veranstaltung inszenierte der Visual Artist Kahal Videoafnahmen von Kriegsgebieten mit teilweise verdeckten Ausschnitten auf Filmleinwand. Die Sängerin Donie machte mit Texten aufmerksam, die aufzeigten, dass Musikerinnen und Musiker bereits vor 100 Jahren ihre Empörung durch ihre Kunst ausdrückten und auch über erwünschte Veränderungen sprachen. „Die Erde ist gewaltig schön, doch sicher ist sie nicht.“, so lautet eine Zeile von Schubert, die Donie musikalisch interpretierte. Auch Bertold Brecht, dessen Wiegenlieder für Arbeitermütter vorgetragen wurden, war in seiner Zeit dafür bekannt, nicht immer regelkonform zu handeln. Den Schülerinnen und Schülern wurde somit vor Augen geführt, dass es in der Welt schon immer Dinge gab, über die man sich empörte, aber auch dass jeder und jede Einzelne Veränderung schaffen kann.
Durch Gesprächsrunden wurden die Schülerinnen und Schüler mit einbezogen. „Was empört euch?“ Neben aktuellen Problemen wie die Missachtung von Menschenrechten und politischen Unruhen fiel auch der Satz: „Mich empört es, dass ältere Generationen behaupten, unsere Generation sei dumm und habe keine Ahnung von der Welt und der Politik.“
„Wie können wir etwas verändern?“ Diese Frage wurde von den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern mit Ideen wie „laut werden“, „miteinander sprechen“ und „aktiv werden“ beantwortet.
Die gelungene Veranstaltung regte die junge Generation zum Nachdenken und Reflektieren an und wurde von den Schülerinnen und Schülern als sehr positiv wahrgenommen.