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Musik rund um den Tanz
Erstelldatum25.07.2024
Ensembles des Albert-Schweitzer-Gymnasiums Crailsheim treten vergangenen Dienstag in der Ingersheimer Festhalle auf. Sie begeistern ihr Publikum mit einem vielfältigen Programm. Von Ralf Snurawa
Als Apotheose, also Verherrlichung, des Tanzes hat Richard Wagner Ludwig van Beethovens siebte Sinfonie bezeichnet. Kein Wunder also, dass mit dem zweiten Satz aus diesem Werk das Schuljahresabschlusskonzert unter dem Motto Tanz begonnen hat. Gespielt haben ihn die Mini Big Band und die Big Band unter der Leitung von Tobias Wolber. Die jungen Musikerinnen und Musiker spielten den Satz getragen im Ton und stellten die Melodik heraus. Gut gelang ihnen auch die Steigerung von Variation zu Variation. Schulleiter Christian Reinhardt lobte deswegen in seiner Begrüßung den „wunderschönen Anfang“.
Fingerschnippen und Pfeifen
Gesanglich-melancholisch spielte danach die Mini Big Band Yann Tiersens „La Valse d‘Amélie“, bekannt aus dem Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“. Zum zurückhaltenden Akkordeonsolo am Anfang gesellten sich mehr und mehr Instrumente hinzu. Mit Olivier Delafosses „Et si on chantait“ ging es danach mit dem kleinen Chor unter der Leitung von Kerstin Dittmann und auf dem E-Piano begleitet von Corinna Just weiter. Lässig, mit den Fingern schnippend, im Takt wiegend und auch mal pfeifend nahmen sich die jungen Sängerinnen und Sänger dieses Stücks an. Zupackend erklang danach der Popsong „Dancing Queen“ von Abba.
Das Cello-Ensemble unter der Leitung der mitspielenden Ina Krauß-Pfleghaar spielte im Anschluss „Yesterday“ von den Beatles wunderbar gesanglich und fast mit einem Ton ins Traurige. Da wirkte „Probier‘s mal mit Gemütlichkeit“ aus der Disney-Zeichentrickfilmfassung des „Dschungelbuchs“ als auflockernder Gegensatz.
Die Auftritte des Mittel- und Oberstufenchors unter der Leitung von Corinna Just umrahmten die Konzertpause. Darin wies die Musiklehrerin darauf hin, dass das Konzert auch dem Spendensammeln für einen neuen Flügel diene. Vor der Pause erklang zuerst Lorenz Maierhofers „The Scat Calypso“, der in die Beine ging. Ihm folgte „Alles nur geklaut“ von den „Prinzen“ mit leicht gewitztem Unterton.
Dafür wie auch dann für „Mamma Mia“ gab es vom Publikum viel Beifall. Mit viel Drive und Sinn für Gestik zum Refrain wurde der Abba-Klassiker dargeboten. Der Herausforderung der mehrstimmigen Passagen zu Cy Colemans wesentlich anspruchsvollerem „The Rhythm of Life“ aus dem Musical „Sweet Charity“ stellten sich die Sängerinnen und Sängern danach.
Schön spielte dann die Streicher-AG mit ihren großteils sehr jungen Mitgliedern Gerald Andersons und Robert Frosts „Konzertstück“ sowie die „Simple Syncopation“ von Kathy und David Blackwell. Besonders stach bei Letzterem die Melodieführung der Violoncelli heraus. Unterstützung gab es von den Lehrerinnen Tabea Reichert am E-Piano und Ina Krauß-Pfleghaar auf dem Violoncello.
Die Big Band lieferte dann Tanzstücke am laufenden Band. Sie begann mit dem groovigen „Uptown Funk“ von Bruno Mars und verschleierte danach ein wenig den Tango Nuevo Astor Piazzollas zu dessen „Libertango“.
Eifrig mitgeklatscht hat das Publikum zum Rock‘n‘Roll-Titel „Rock Around the Clock“, den Bill Haley einst berühmt gemacht hat. Die Big Band unterstrich mit ihrem Spiel das Tänzerische. Groovig geriet ein Mix von Michael-Jackson-Songs, die aber mit „Billy Jean“, „Beat It“, „Bad“ und „Thriller“ auch Raum fürs Klangliche ließen.
Nach dem Dank von Solveig Kunz als Vorsitzende des Elternbeirats an die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer folgte „Totale Finsternis“ aus dem Musical „Tanz der Vampire“ von Jim Steinman. Für die erkrankte Sängerin Ina Palatzky sprang deren ältere Schwester Ellen Ott ein. Sie war früher auch Schülerin am Albert-Schweitzer-Gymnasium. Zusammen mit Tobias Wolber geriet der Song zu einem Duett voller Hingabe. Die Big Band hat das Stück einfühlsam begleitet und das Publikum das Lied am Ende mit stehend gespendetem Beifall bedacht.